Normandie & Bretagne – Frankreich à la carte
Während meiner Tätigkeit als Reiseleiterin führten mich meine Reisen immer wieder in unser Nachbarland Frankreich. Zähle ich alle Frankreich-Touren zusammen, habe ich fast ein halbes Jahr dort verbracht. Und egal in welche Region es mich verschlagen hat, ich habe mich dort immer sehr wohl gefühlt und die Franzosen stets als höfliche Gastgeber erlebt. Eine der interessantesten Gegenden ist sicher der Norden und Nordwesten des Landes. Die liebliche Normandie mit ihren satten grünen Weiden, langen Stränden und wunderschönen Fachwerkstädten und im Kontrast dazu die rauen Küsten der Bretagne mit ihren zahlreichen Leuchttürmen und dem tosenden Meer haben mich stets in ihren Bann gezogen.
Die Liste der Sehenswürdigkeiten der beiden Regionen ist lang und neben Kulturliebhabern und geschichtlich interessierten Reisenden, kommen auch die Naturliebhaber voll und ganz auf ihre Kosten. Zu den schönsten Orten der Normandie zähle ich zweifellos das idyllische Fischerörtchen Honfleur und Rouen, die Hauptstadt der Region. Bei einem Spaziergang durch die mittelalterlichen Gassen mit den dicht gedrängten Fachwerkhäusern und der beeindruckenden Kathedrale fühlt man sich wie
auf einer Zeitreise.

Geschichte begegnet einem hier überall. So wurde einst beispielsweise auf dem Altmarkt Frankreichs Nationalheldin Jean d’Arc auf dem Scheiterhaufen verbrannt. An den Kais der Seine ist die Atmosphäre modern. Ehemalige Docks wurden zu Bars und Restaurants umgebaut und laden heute zum Verweilen ein. Für den idyllischen Fischerort Honfleur habe ich immer genug Zeit eingeplant. Die kleine Stadt an der Mündung der Seine besticht durch ihren eigenen Charme der pittoresken Gässchen und dem eindrucks vollen alten Hafenbecken, das heute von unzähligen Restaurants gesäumt wird. Honfleur hat sich im 19. Jahrhundert zu einem Künstlerort entwickelt und gilt als eine der Geburtsstätten des Impressionismus. Namhafte Künstler wie Monet, Cézanne und Renoir gaben sich hier ihr Stelldichein.

Honfleur ist auch Ausgangspunkt für interessante touristische Routen, wie die „Route des Fromages“, die „Route de Cidre“ oder entlang der „Blumenküste“ mit ihren renommierten Badeorten Deauville und Trouville. Die Küste der Normandie hat viel zu
bieten, lange Strände laden in den Sommermonaten zum Baden ein und die Kreidefelsen von Étretat bieten fantastische Fotomotive.

Bis heute kann man zahlreiche Orte besichtigen, die an die Landung der Alliierten im zweiten Weltkrieg erinnern. Gerade die Strände rund um Caen, wie Omaha Beach und Utah Beach mit den Informationszentren geben Aufschluss über die Ereignisse.

Im vollkommenen Kontrast dazu präsentiert sich der magische Anziehungspunkt der Normandie, der berühmte Klosterberg Mont-Saint-Michel.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht liegt schon die Bretagne mit dem kleinen beschaulichen Fischerort Cancale, berühmt für seine Austernbänke.

Bei den Austernfischern, direkt am Ortseingang habe ich immer eine große Box frische Austern geholt, die wir im Hafen mit einem guten Schluck Cidre geschlürft haben. Nirgendwo sonst bekommt man die Austern so frisch wie hier. Entlang der Küste führte mich der Weg meist weiter in die alte Hochburg der Kosaren, Saint Malo.

Hier muss man einfach verweilen. Ein Bummel durch die verwinkelten engen Gassen gehörte für mich genauso zu einem Muss, wie ein Spaziergang auf der gut 2 km langen Stadtmauer, die immer wieder traumhafte Ausblicke auf das Meer, die vorgelagerten Festungen Fort du Petit Bé und Fort National und die Dächer der Altstadt bietet. Hier kann man die Seele baumeln lassen. Saint Malo dient oft auch als Ausgangspunkt für Ganztagesausfüge auf die Kanalinsel Jersey. Wer die Insel im Ärmelkanal noch nicht kennt, sollte sich den Ausflug nicht entgehen lassen.
Beeindruckend ist für mich immer wieder der gewaltige Tidenhub. Unweit von Saint Malo nutzt man diesen gewaltigen Unterschied zwischen Ebbe und Flut seit 1966 zur Energiegewinnung im ersten Gezeitenkraftwerk der Welt. Die Küste der Bretagne präsentiert sich meist wild und zerklüftet, an vielen Stellen rau, an anderen Stellen fast lieblich. Und dann die vielen Leuchttürme. Im westlichsten Teil der Bretagne, dem Finistére, gibt es wohl die weltweit größte Leuchtturmdichte. Einer meiner
Lieblingsorte Frankreichs ist das Point-du-Raz, der westlichste Punkt des Landes.

Auf zahlreichen Wanderwegen kann man hier die spektakuläre Landschaft und maritime Luft genießen. Kein Wunder, dass die Bretonen ihr Land lieben und alte Bräuche bis heute bewahren. Dies kann man auf zahlreichen Festen erleben. Oft trägt man dabei auch noch die bretonische Tracht. In der blumengeschmückten Stadt Quimper sollten Sie unbedingt die Markthalle besuchen, in der stets frische Waren zum Verkauf angeboten werden.

Ganz in der Nähe habe ich übrigens den leckersten Crépe meines Lebens gegessen, auch eine Spezialität aus dieser Region. Die Liste der Sehenswürdigkeiten ließe sich noch weiter fortsetzen. Beim Schreiben bekomme ich gerade wieder Lust und könnte direkt die Koffer packen.
Kommen Sie doch mit und entdecken Sie mit uns diese reizvolle Gegend.
Ihre Tanja Pohle
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